1881 | Kemal Atatürk wird unter dem Namen Mustafa in Saloniki (Gemäss Ausweiskopie vom 18.10.1922, ist er am 4.1.1881) geboren, dem heutigen Thessaloniki / Griechenland. Die Hafenstadt gehört das damals zum Osmanischen Reich. Er ist der Sohn des Leutnants Ali Riza und dessen Ehefrau Zübeyde Hanim. |
1895-1905 | Atatürk bereitet sich auf eine militärische Laufbahn vor. Er besucht die Militärakademien in Monastir / heutigen Bitola (West) Mazedonien und Istanbul. In Monastir bekam Mustafa den Beinamen Kemal (arabisch: Vollendung) hat ihm nach eigenem Bekunden sein dortiger Mathematiklehrer gegeben, den er mit seinen Fähigkeit beeindruckte. Die Abschlussprüfung 1895 absolvierte er als Viertbester. Anschliessend arbeitet er im Kriegsministerium. |
1906 | In Damaskus, das damals ebenfalls zum Osmanischen Reich gehört, schliesst sich Atatürk dem "Komitee für Einheit und Fortschritt" an. Die oppositionelle Gruppierung strebt einen modernen Nationalstaat an. Sie wendet sich gegen die konservative Politik von Sultan Abdul Hamid II. und kämpft für die Wiedereinsetzung der liberalen Verfassung von 1876 |
1908-1909 | Atatürk beteiligt sich an der jungtürkischen Revolution. Nachdem es zu Aufständen und Attentaten gekommen war, putsche auch Teile der Armee putschen gegen den Sultan. Abdul Hamid II. dankt ab. Die jungtürkische Bewegung erreicht die Wiedereröffnung des Osmanischen Parlaments, das 1878 aufgelöst worden war. |
1911-1912 | Atatürk ist Major im Krieg zwischen der Türkei und Italien |
1913-1915 | Nach den Balkankriegen ist Atatürk Militärattaché in Sofia / heutigen Bulgarien. |
1914 | Beginn der Ersten Weltkriegs. Das Osmanische Reich steht auf der Seite von Deutschland und den anderen Mittelmächten. |
1915 | Winston Churchill leitet 1915 die Invasion der Entente (Grossbritannien und Frankreich) auf die Dardanellen. Ziel ist die Eroberung Konstantinopels. In der Schlacht von Gallipoli werden die Angreifer von den Kräften des Osmanischen Reiches zurückgeschlagen. Beide Kriegsgegner zusammen beklagen über 100.000 Tote und über 250.000 Verwundete. Als Folge der Niederlage tritt Churchill aus dem Kabinett zurück, Atatürk wird als Held gefeiert. |
1915-1916 | |
1916-1918 | Atatürk ist Oberbefehlshaber im Kaukasus und in Syrien. |
1918 | Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg zerteilen die Sieger das Osmanische Reich. Eine griechische Armee versucht, Anatolien zu besetzen. Atatürk organisiert den türkischen Widerstand und drängt die Griechen zurück. |
1919 | Nach dem Sieg der Entente über die Mittelmächte zerfällt das Osmanische Reich. Atatürk strebt einen unabhängigen türkischen Staat an. Beginn des Griechisch-Türkischen Krieges, der bis 1922 andauert, und mit einem Gebietstausch der beiden Staaten endet. 1,5 Millionen Griechen müssen Kleinasien und eine Million Türken Griechenland verlassen. |
1920 | In Ankara gründet sich die Nationalversammlung. Atatürk wird Präsident und Premierminister. |
1923 | Im Friedensvertrag von Lausanne wird die Unabhängigkeit Türkei anerkannt. Atatürk proklamiert die Republik und wird ihr erster Staatspräsident. Er regiert dabei allerdings mit nahezu diktatorischen Vollmachten. Atatürk verbietet das Tragen der traditionellen Kopfbedeckung, dem Fez. Er lässt Islamschulen schliessen und verbannt den Schleier aus dem öffentlichen Leben. Atatürk heiratet Latife Hanim. Die Ehe wird 1925 geschieden. |
1924 | In der türkische Verfassung werden sechs Grundprinzipien festgeschrieben: Nationalismus, Säkularismus, Modernismus, Republikanismus, Populismus und Etatismus. |
1925 | |
1926 | Atatürk schafft das islamische Rechtswesen ab. Das türkische Recht sichert den Frauen die Gleichberechtigung. |
1928 | Atatürk beginnt eine grosse Kampagne zur Einführung der lateinischen Schrift. Er besucht Dorfschulen im ganzen Land, und lässt sich mit Kreide und Tafel fotografieren. Aussenpolitisch kämpft er um Konsolidierung und Anerkennung des modernen türkischen Staates. |
1934 | Die Nationalversammlung verleiht Mustafa den Familiennamen Atatürk (Vater der Türken). |
1938 | Am 10. November 1938 stirbt Kemal Atatürk in Istanbul. In Ankara wird später für ihn ein Mausoleum errichtet. |